Najera bis Santo Domingo de la Calzada

5. Etappe Camino Francés

In Najera wendet man sich von der gemeindlichen Pilgerherberge am Fluss hin zum Kloster Santa Maria la Real, passiert es links und folgt einem Fahrweg in einen Kiefernwald aufwärts. Oben kommt man an Sandsteinfelsen vorbei und steigt dann zwischen Weinbergen und weiter durch eine Hügellandschaft.

Das Dorf Azofra
Man überquert den Bach Arroyo de Pozuelos und kommt bald auf Asphalt und ist in knapp 2 Stunden im Dorf Azofra. Dort gibt es eine Pilgerherberge. Bereits im Jahr 1168 wurde dort ein Pilgerhospital von der Adligen Isabel de Azofra gegründet, das bis 1835 bestand hatte. Etwa 3 Minuten hinter dem Ort zweigt man von der Hauptstraße nach links ab und pilgert durch Felder. Schon bald erblickt man eine Steinsäule, Rollo de Asofra genannt. Sie symbolisiert die Gerichtsbarkeit des Adligen und Grunherrn von Azofra und erinnert an ein in den Boden gesenktes Schwert. Der Weg führt nun zur N 120, die jedoch nicht berührt wird. Man wandert durch ein Tal und kommt auf eine Anhöhe und dort durch ein Eichenwäldchen.
Kirche von Ciruena
Kurz vor dem Ort Cirinuela bzw. Ciruena muss man einen Golfplatz rechts umgehen. Im Dorf kann man rasten und aus einem Pilgerbrunnen trinken. Von Ciruena führt der Weg nordwestlich durch Felder nach Santo Domingo de la Calzada. Den Turm der Kathedrale erblickt man schon von weitem. Santo Domingo liegt am Rio Oja. Die Pilgerherbergen liegen in der Calle Mayor, in der Nähe der Kathedrale. Santo Domingo de la Calzada ist der Name des heiligen Dominicus (der von der Straße). Er lebte von 1019 bis 1109 und war ein Einsiedler. In der Mitte des 11. Jahrhunderts ließ er eine Brücke über den Rio Oja errichten. Es entstand ein Pilgerherberge und die Stadt wurde zum Bischofssitz. Dominicus wurde heilig gesprochen. Damit wurde Santo Domingo de la Calzada zu einem der bedeutendsten Orte des Jakobswegs in der alten Provinz Navarra. Heute allerdings gehört die Stadt zur Provinz La Rioja.
Santo Domingo de la Calzada
Sehenswert die die Kathedrale, die romanische, gotische und barocke Züge aufweist. Romanisch sind Chorumgang und Chorapsis, aber auch das nördliche Querschiff. Der Hochaltar stammt aus der Renaissance. Der Glockenturm hingegen ist Barock und stammt aus dem 18. Jahrhundert. Das Mausoleum des Heiligen Dominicus befindet sich ebenfalls in der Kirche. Bekannt geworden ist die Kirche allerdings nicht durch den Heiligen, sondern durch einen Hühnerkäfig, der an der südlichen Westwand steht. Darin befinden sich ein Hahn und eine Henne. Kräht der Hahn, wenn man in der Kirche ist, so hat man Glück auf seiner Pilgerfahrt. Hierzu gibt es eine Legende: Eine Pilgerfamilie aus Deutschland, Mann, Frau und Sohn, unterwegs nach Santiago de Compostela übernachteten in einem Gasthof in Santo Domingo. Eine Dienstmagd wollte den Sohn verführen, dieser wies sie jedoch zurück. Sie rächte sich, indem sie einen silbernen Becher in sein Gepäck schmuggelte und Anzeige erhob.
Torre Exenta
Der Sohn wurde gehenkt. Die Eltern pilgerten dennoch nach Santiago und wandten sich an den Apostel. Auf der Rückkehr sahen sie das Wunder: ihr Sohn lebte noch; der Apostel hatte ihm die ganze Zeit über die Füße gestützt. Der Sohn wurde vom Strick befreit und der Bischof benachrichtigt. Dieser tafelte gerade und hatte einen gebratenen Hahn und eine Henne vor sich stehen. Er zweifelte an dem Bericht und erklärte: „Eher wachsen diesen Tieren Flügel, als das die Geschichte wahr ist“. Was geschah, kann man sich denken. Es wuchsen Flügel, der Hahn krähte und die Hühnervögel flogen davon.
In der Pilgerherberge kann man sich überlegen, ob man morgen den Jakobsweg schon fortsetzt, oder aber einen Abstecher nach San Millan de Cogolla unternimmt. Dieses Doppelkloster gilt als Ursprung der spanischen, kastilischen Sprache. Es wurden dort die ersten Dokumente dieser Sprache gefunden. Teile des Klosters sind UNESCO-Weltkulturerbe.

Unterkünfte und Pilgerherbergen 5. Etappe des Camino Francés

Azofra

Albergue Azofra: Diese Gemeindeherberge liegt in der Cno. las Parras 1. Sie bietet 60 Personen Unterkunft für 6 Euro pro Platz. Geöffnet ist sie von der Karwoche bis Oktober. Einlass erhalten die Pilger von 13 bis 22 Uhr. Tel: 941 416013.
Albergue parroquial: Diese Pilgerherberge wird von den Kölner Santiagofreunden betrieben. Sie liegt neben der Kirche und ist das ganze Jahr über geöffnet. Einlass ist jederzeit möglich. Die Übernachtung kostet 7 Euro. Eine Küche ist vorhanden.
La Fuente: Diese private Pilgerherberge liegt an der Plaza Espana 1. Sie bietet 11 Plätze. Die Nacht kostet 10 Euro. Tel. 941 379096.

Cirinuela

Albergue San Millan: Diese Privatherberge liegt in der Calle Real 110. Sie ist das ganze Jahr geöffent. Für die Übernachtung wird lediglich eine Spende verlangt. Es gibt 8 Plätze und Mahlzeiten. Tel 606 639849.

Santo Domingo de la Calzada

Albergue Casa del Santo: Diese Pilgerherberge wird von der Cofradia del Santo geführt und liegt in der Calle Mayor 42. Einlass gibt es das ganz Jahr über von 11 bis 22 Uhr. Wer einen der 70 Plätze zugewiesen bekommt, wird um eine Spende gebeten. Tel 941 343390.
Alberugue de la Abadia Cisterciense: Es handelt sich um die Pilgerherberge der Klosterschwestern in der Calle Mayor 31. Sie bieten 36 Plätze, während der Hochsaison auch Ausweichplätze. Tel 941 340570.
Hostal Rio: Es liegt in der Calle Echegoyen 2. Das Doppelzimmer ist für 25 Euro zu haben. Tel: 941 340005.
Hospederia Cisterciense: Das Hotel liegt in der Calle El Pinar 2 und wird von Zisterzienserinnen geleitet. Das DZ kostet etwa 40 Euro. Tel.. 941 340700.