Villafranca del Bierzo bis O Cebreiro

23. Etappe des spanischen Jakobsweges

Die Pilger haben von Villafranca del Bierzo zwei Möglichkeiten, um nach O Cebreiro zu gelangen.

Vega del ValcarceAm kürzesten und einfachsten ist die Trasse des alten Jakobsweges in das Valcarcetal hinein. Sie verläuft heute aber auf der N 6 und später direkt neben der Autobahn, immer über Asphalt. Die schönere und sogar schöne Route ist anstrengender und etwa 2 Stunden länger. Ihr Name: Camino duro, der „harte“ Weg. Er ist den Wanderern mit Bergerfahrung vorbehalten, so auch ein Hinweis auf einer Steinmauer: „Solo per peregrinos buen caminantes“. Wir beschreiben ihn nachfolgend: Die Kirche Santiago in Villafranca del Bierzo verabschiedet uns Pilger und wir gehen über die alte Steinbrücke, die über den Rio Burbia führt. Der Camino duro führt nun nach rechts! Jetzt führt ein Schotterweg für eine Stunde steil bergan.
Wegstein Grenze zu Galicien
Man läuft immer am Hang und hat einen schönen Tiefblick über das Tal von Villafranca. Nun wird der Weg für eine Stunde flacher, man läuft auf einem Rücken entlang. In der Ferne sieht man schon eine Sendeanlage mit Masten, die man nach einer weiteren Stunde erreicht. Hier liegt auch der kleine Ort Pradela. Jetzt geht es talwärts. In der Nähe von Trabadelo trifft man dann nach insgesamt vierstündiger Wanderung auf die alte Landstraße. Hier trifft man auf die einfache Variante des alten Jakobsweges. Man geht nun nicht in den Ort, sondern in die entgegengesetzte Richtung, weiter nach Ambasmestas, was etwa eine Stunde dauert. Eine viertel Stunde weiter und man ist in Vega de Valcarce. Nun braucht es eine halbe Stunde bis Ruitelan. Wieder eine viertel Stunde und man steht in Hospital Ingles. Man folgt der Straße nach La Faba, zweigt bald jedoch links auf einen Fußweg ab. Es geht über Wiesen, durch ein Tal und dann auf einen Rücken hinauf durch einen hellen Laubwald. Hier tritt der alte, gepflasterte Jakobsweg ans Licht. Er ist hier gut erhalten. La Faba hat man in knapp 2 Stunden von Hospital Ingles aus erreicht. Hier gibt es eine Pilgerherberge für alle, die jetzt schon die Etappe beschließen wollen. Wir jedoch gehen weiter nach La Laguna, das man nach einer viertel Stunde erreicht.
Palloza (Rundhütte) bei O Cebreiro
La Laguna durchschreitet man auf der Calle Santiago. Hinter dem Ort nimmt man einen Fußpfad. Bald überschreitet man die Grenze nach Galicien, wie wir mittels eines Grenzsteins feststellen können. Auf diesem sehen wir auch eine Kilometerangabe: 152 km sind es noch bis nach Santiago de Compostela. Solche Entfernungsangaben für Santiago findet man in Calicien noch oft. Bald, nach 1,5 Stunden Gehzeit von La Laguna, sind wir müden Pilger in O Cebreiro. Wir müssen den Ort durchschreiten, um zur Pilgerherberge zu gelangen. Wir als wissende Pilger werden uns nicht wundern: hier wird galicisch gesprochen, nicht castellano, also spanisch. Denn wir befinden uns nun ja in der autonomen Provinz Galicien. O Cebreiro ist ein Wallfahrtsort. Im 14. Jahrhundert ereignete sich in der Kirche ein Blutwunder. Das soll sich wie folgt zugetragen haben: Die heilige Messe wurde von einem Mönch aus Aurillac, der als Priester fungierte, gehalten. In der Kirche war lediglich ein Bauer anwesend, der den harten Weg in das Bergdorf auf sich genommen hatte. Der Mönch hielt ihn deshalb für dumm. Wer nimmt schon so eine Anstrengung für ein kleines bisschen Brot auf sich? Doch plötzlich verwandelte sich die Hostie in Fleisch, der Wein in Blut. Den Kelch, galicischer Gral genannt, und die Patene kann heute in der Kirche bewundern. In O Cebreiro kann man auch einige Pallozas bestaunen. Es sind runde Bauten aus Naturstein mit einem Dachstuhl aus Holz. Dieser ist mit einem Strohdach bedeckt, das sehr weit nach unten gezogen ist. Fenster und Türen gab es früher nicht, nur eine Einstiegsluke. Heute ist das freilich anders. Man findet diese Pallozas heute nur noch in den Bergen an der Grenze zwischen León-Castilla und Galicien. Das Pilgerhospiz in O Cebreiro gab es bereits im frühen Mittelalter.
O Cebreiro: Santa Maria

 

Pilgerherbergen und Unterkünfte der 23. Etappe des Camino Francés

Pereje

Albergue vecinal: Dies ganzjährig geöffnete Pilgerherberge liegt direkt am Camino und wird von der Pfarrei und der Gemeinde getragen. Eingelassen wird man zwischen 12 und 22 Uhr. Zu zahlen hat man dafür 8 Euro. Es gibt 30 Plätze, sowie Küche und Wäschewaschgelegenheiten. Tel. 987 542670.


Trabadelo

Albergue municipal: Die Pilgerherberge ist das volle Jahr über geöffnet. Einlass bekommen die Pilger von 9 bis 23 Uhr. 30 Plätze sind vorhanden, keine Küche. Die Übernachtung kostet 8 Euro. Tel 987 109718.

La Portela de Valcarce

Albergue El Peregrino: Die ganzjährig geöffnete private Pilgerherberge liegt an der Ctra N VI. Man kann von 8 bis 23 hinein gelangen. Die Nacht in der Herberge kostet 10 Euro. Will man ein Zimmer im angrenzenden Hostal, so zahlt man 40 Euro. Eine Bar ist angegliedert. Tel 987 543197.

Ambasmestas

Albergue Das Animas: Geöffnet ist dies Herberge der Asociacion Amigos del Camino de Ambasmestas von der Karwoche bis Oktober. Einlass wird von 13 bis 22 Uhr gewährt. 20 Plätze sind vorhanden, eine Küche gibt es nicht, wohl aber Gelegenheiten, die Wäsche zu reinigen. Tel 987 048626.

Vega de Valcarce

Albergue municipal: Sie liegt an der Plaza municipal und hat von der Karwoche bis September, Anfang Oktober geöffnet. 70 Plätze werden für 6 Euro je Platz zur Verfügung gestellt. Küche ist vorhanden, Wäsche kann gewaschen werden. Tel 987 543192.
Albergue do Brasil: Gegen eine Spende kann man in der von brasilianischen ehrenamtlichen Helfern geführten Pilgerherberge übernachten. Es gibt 50 Plätze sowie eine Küche und Waschgelegenheiten. Tel 987 543045.

Ruitelan

Pequeno potala: Diese private Pilgerherberge ist das ganze Jahr über geöffnet. Sie gewährt von 13 bis 23 Uhr Einlass zu 32 Plätzen in Zimmern, die 45 Euro kosten. Eine Küche gibt es nicht, allerdings günstige Mahlzeiten. Tel. 987 561322.

La Faba

Albergue de La Faba: Die Pilgerherberge wird von der Stuttgarter Jakobusgesellschaft Utreia geführt. Es gibt neben den 30 Plätzen eine Küche und sogar ein Bücherzimmer. Geöffnet ist die Herberge von März bis Oktober, Einlass gibt es zwischen 14 und 22 Uhr.

La Laguna

Albergue La Laguna: Diese kommunale Herberge ist von der Karwoche bis Juli oder August geöffnet. Einlass gibt es von 12 bis 23 Uhr. Vorhanden sind 15 Plätze und eine Küche. Man kann auch Mahlzeiten erhalten. Tel 0989 157392.

O Cebreiro

Albergue O Cebreiro: Die kommunale, d.h. Xunta – Pilgerherberge ist das ganz Jahr über geöffnet, Einlass gibt es zwischen 13 und 23 Uhr gegen eine Spende. 80 Plätze sind vorhanden, eine Küche sowie Wasch- und Trockenraum.
Hospederia San Giraldo de Aurillac: Diese Hospederia hat ein Restaurant dabei. Das Doppelzimmer kostet 60 Euro. Tel. 982 367025.