Via Francigena - Frankenweg

Wegweiser Frankenweg

Der Frankenweg ist der bedeutendste europäische Pilgerweg von Norden nach Süden. Er beginnt im englischen Canterbury in der Grafschaft Kent und führt nach Rom

Canterbury nach Rom

Kathedrale von CanterburyGenau genommen beginnt der Frankenweg in der gotischen Kathedrale von Canterbury. Sie ist der Startpunkt des Frankenwegs.

Die Via Francigena ist eine mittelalterliche Pilgerstraße, die im Jahr 2004 vom Europarat zur Kulturstraße Europas erklärt wurde. Seither wurde sie zu einem zusammenhängenden, beinahe 2000 km langen Wanderweg ausgebaut. Das Teilstück von Canterbury bis Dover nennt sich Pilgrim’s Way. Es ist gut ausgeschildert und von einem Wanderer in 2 Tagen zu erpilgern. Von Dover nehmen die Pilger die Fähre über den Kanal nach Calais.

Einer der ersten Pilger war übrigens der legendäre Erzbischof von Canterbury Sigeric. Er machte sich im Jahr 990 mit einem Maultier auf den Pilgerweg, um Papst Johannes XV in Rom. zu besuchen.

In Frankreich ist es schwieriger als in England, dem Pilgerweg zu folgen: die Markierung, die Wegweiser und „Pilgermännchen“ sind nicht mit der Fähre mitgekommen.

 

 

Pilgerweg nach Rom

Via Francigena in ItalienErste Station auf der Via Francigena nach Calais ist die Abtei von Wisques, ein Benediktinerorden. Wenige Kilometer weiter, in Amettes, einem Dorf in Pasde-Calais, begegnet man auch zum ersten Mal dem französischen Pilgerheiligen Benoît de Labre. Benoît de Labre wurde 1748 in Amettes geboren. Er war ein wandernder Bettelmönch und legte 30.000 Wanderkilometer durch ganz Europa zurück. Im Alter von 35 Jahren starb er im Jahr 1783 – zu Tode erschöpft.

Dier Frankenweg führt weiter über Reims, Châlons-sur-Marne, Bar-sur-Aube, Besancon, Pontarlier und Lausanne nach Bourg-St.-Pierre an die schweizerisch-italienische Grenze. Hier kann man in der Kirche, d.h. im Hospiz von Bourg-St.-Pierre Station machen. Die Hospizbruderschaft auf dem Großen Sankt Bernhard führt das Haus. Der Ort Bourg-St.-Pierre ist der letzte Zwischenstopp vor dem Großen-Sankt-Bernard-Pass. Hier hat auch Erzbischof Sigeric übernachtet – vor 1000 Jahren. 800 Jahre später folgte ihm Napoleon mit seiner 40.000 Mann starken Armee – nicht als Pilger (Pilgern hatte er im Zuge der Säkularisation verboten) sondern auf seinem Italienfeldzug.

Der Frankenweg leitet den Pilger nach dem Pass hinab ins italienische Aosta, nach Robbio,was südlich von Mailand gelegen ist, Motara und St. Albino. St. Albino war im Mittelalter eine wichtige Station auf dem Frankenweg. Die Abbazia in St. Albino bringt Pilgern große Gastfreundschaft entgegen. In der Ziegelwand der Kirche kann man eingeritzte Jahreszahlen früherer Pilger erkennen. Die älteste Zahl ist von 1100.

Weiter führt der Pilgerweg nach Piacenza und nach Fidenza. Von hier geht es über den Cisapass nach Aulla und weiter in die Toskana nach San Genesio und Siena. Weitere Stationen des Frankenwegs sind Bolsena und Sutri. Dann kommt … Rom.

Infos zum Frankenweg

Das Pilgerbüro des Vatikans empfängt die Frankenwegpilger. Wer nachweist, dass er mindestens die 130 Kilometer von Acqupendente zu Fuß gegangen ist, erhält das Pilgerzertifikat mit Stempel.

Weitere Informationen und Buchtipps:

www-francigena-international.org
www.via-francigena.com

Bücher zur Via Francigena, zum Frankenweg:

„Via Francigena“ von Birgit Götzmann; 2007 im Conrad Stein Verlag erschienen, wo allerdings nur die Schweiz und Italien beschrieben werden.